Nach dreijähriger Entwicklungszeit des Teams und engagierter Eltern ist nun endlich eine Endfassung der pädagogischen Konzeption fertiggestellt worden. Diese können Sie sich hier anschauen.
Der Prozess der konzeptionellen Auseinandersetzung geht selbstverständlich und mit gleichem Engagement weiter. Siehe auch Pädagogik.
Es ist das Ziel des Waldkindergartens, den Kindern Zeit und Raum zu geben, sich zu entwickeln und ihre Persönlichkeit zu entfalten. Die Gruppe soll neben der Familie dazu beitragen, die Grundbedürfnisse der Kinder wie Sicherheit und Geborgenheit, Liebe, aber auch das Bedürfnis nach neuen Erfahrungen, Selbstständigkeit, Kompetenz und Verantwortung zu erfüllen.
Im Waldkindergarten haben die Kinder die Möglichkeit, sich gemäß ihren Bedürfnissen zu entfalten und zu betätigen. Jedes Kind kann seinen – dem Alter entsprechenden – Interessen und Fähigkeiten nachgehen.
Durch den Besuch des Waldkindergarten bekommen die Kinder die Möglichkeit, ein Stück „Kindheit in der Natur“ zu erleben, d.h. sie erhalten einen nahezu grenzenlosen Raum, sich frei zu bewegen, sodass der natürliche Bewegungsdrang der Kinder ungehindert ausgelebt werden kann.
Im Waldkindergarten werden die christlichen Feste und Jahreszeitenfeste gefeiert. Mit Liedern und Geschichten wird das jahreszeitliche Geschehen und die Stimmung von Festen wie Ostern und Weihnachten aufgegriffen.
Nicht vorgefertigte Spiele und ein rhythmisch gestalteter Tagesablauf mit viel Zeit zum freien Spiel veranlassen die Kinder, aus sich selbst heraus Ziele zu stecken, Wege zu suchen, Spiele zu erfinden.
Besondere Bedeutung hat die Freispielzeit. Kinder lernen in den ersten sieben Lebensjahren nur durch Spielen. Freispiel bedeutet, dass die Kinder spielen können, wozu sie Lust haben. Es bedeutet aber auch, dass die Kinder sich Gedanken darüber machen müssen, wie sie diese Zeit verbringen. Der Spielort, Spielpartner, Spielverlauf und die Spieldauer wird von den Kindern eigenständig bestimmt. Auch die Intensität und das Tempo ihres Tätigseins gestalten die Kinder. Dabei findet häufig ein Wechsel in den Rollen statt. Die Kinder benötigen beim Spielen keinen engen Kontakt zu den Bezugspersonen, diese sind nur teilweise zur Unterstützung notwendig. Die Kinder erfahren im freien Spiel eine große Unabhängigkeit vom Erwachsenen und werden selbstständig.
Die Förderung der psychomotorischen Entwicklung der Kinder ist ein weiterer Schwerpunkt des Waldkindergartens. Bewegungserfahrungen sind eine der wesentlichsten Grundlagen für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Kinder entdecken sich und die Welt durch Bewegung. Sie eignen sich die Umwelt über ihren Körper und dessen Sinne an. Je vielfältiger sensomotorische Funktionen geübt werden, um so sicherer werden die Kinder in ihren Bewegungen und um so besser gelingt die Auseinandersetzung mit der Umwelt. Körperbewegungen sind für die Entwicklung des Gleichgewichtssinnes und der Bewegungsempfindlichkeit unerlässlich.
Das Spielen in der Natur fördert nicht nur die Grobmotorik (laufen, klettern, balancieren…), sondern auch die Feinmotorik, denn gerade die Natur bietet vielfältiges Material, das vorsichtig und geschickt angefasst, auseinander genommen oder zusammen gefügt werden muss.
Die Kinder bewegen sich viele Stunden täglich in frischer Waldluft. Die erholsame Umgebung stärkt nachweislich das Immunsystem. Die Kinder sind weniger infekt- und allergieanfällig. Darüber hinaus wird den in unserer heutigen Sitzkultur zunehmend auch schon in Kindheit und Jugend auftretenden Haltungsschäden vorgebeugt.
Stille kann im Wald wieder erlebt werden. Die Kinder erlangen Stabilität durch innere Ruhe, Konzentrationsfähigkeit und eine ausgeprägte Differenzierung des Wahrnehmungs-vermögens. Unmittelbares Erleben, eigene Erfahrungen mit allen Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Tasten) geben Selbstwertgefühl und emotionale Ausgeglichenheit.
Kinder begreifen im Wald die komplexen Zusammenhänge der Natur, den jahreszeitlichen Rhythmus der Pflanzen- und Tierwelt, lernen Zahlen, Farben und Formen kennen. Sie lernen umweltbewusstes Handeln, der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird im unmittelbaren Erleben begriffen.